Psychosynthese
Das Leben ist nicht ein Problem, das wir lösen müssen, es ist ein Geheimnis, das wir entdecken können.
(Roberto Assagioli)*
Immer mehr leben wir in einer hochvernetzten Welt mit einer ständigen Berg- und Talfahrt, die viele von uns vor Herausforderungen stellt. Menschsein bedingt heutzutage viele Fähigkeiten, die uns nicht unbedingt in die Wiege gelegt wurden – die wir uns jedoch aneignen können.
Angesichts der gegenseitigen Abhängigkeiten, der dynamischen Entwicklungen und komplexen Zusammenhänge brauchen wir eine innere Stabilität. Denn nicht die äusseren Krisen und Unsicherheiten sind es, die uns lahmlegen und Angst machen, sondern die Art, wie wir darauf reagieren. Entscheidend dafür, wie wir uns erleben, ist unsere Art, wie wir mit der äusseren Welt in Beziehung treten.
Innere Stabilität
Die Psychosynthese unterstützt das Finden von Orientierungspunkten und den Halt in uns selbst. Durch den Fokus auf unseren stabilen Persönlichkeitskern, das Selbst, entsteht innere Stabilität. Dazu ist es nötig, sich Zeit und Ruhe zu nehmen, denn in jedem Lebensalter brauchen wir eine Verbindung zu unserem tiefsten Da-Sein. Das Modell der Psychosynthese bietet uns die Möglichkeit, eine neue Form der Selbstbeobachtung zu lernen und zu stärken. Durch diese innere Arbeit entsteht individuelle Resilienz. Mit der Anwendung der Selbstführung erreichen wir eine Unterbrechung der gewohnten Verhaltensmuster und des «Autopiloten», mit dem wir oft durch den Alltag rasen. Für diese bewusste Veränderung braucht es ein Innehalten, eine Lücke im Gewohnten. Die Beziehung zu uns selbst, das Wahrnehmen und Empfinden des inneren Selbst, ist ein erster Schritt.
Sein eigenes Leben dirigieren
Alle Menschen besitzen eine innere Führungsinstanz und ein inneres Team. Diese Teammitglieder können wir uns als ein Orchester vorstellen. Die unterschiedlichen Instrumente haben jeweils einen eigenen Klang und eine bestimmte Rolle. Je nach gespieltem Stück ist eher die erste Geige, die Pauke oder die Harfe im Vordergrund. Damit sie harmonisch zusammenspielen, braucht es einen Dirigenten. Im Modell der Psychosynthese wird die Funktion des Dirigenten vom Selbst, dem stabilen Kern der eigenen Persönlichkeit übernommen. Vom Selbst aus können wir mit unseren inneren Stimmen in Dialog treten und alte Wunden heilen.
Zukunftskompetenz heute
Die Psychosynthese ist ein psychologisches Modell und ermächtigt Menschen, ihren eigenen Weg zu gehen und sich gleichzeitig mit der Welt verbunden zu fühlen. Das in uns vorhandene Potenzial, unsere natürliche Willenskraft sowie die in uns angelegte Liebesfähigkeit werden als Ressourcen genutzt. Der ganzheitliche Ansatz der Psychosynthese verbindet die östlichen Weisheiten mit der modernen westlichen Psychologie und ihrer Einsicht in das Unbewusste. Sie ist eine der ältesten, bewährten Ansätze im Bereich der transpersonalen/spirituellen Psychologie und verbindet uns mit unserer Essenz.
Psychosynthese leben
In den folgenden psychosozialen Bereichen wird die Psychosynthese eingesetzt:
- Potenzialentwicklung
- Beziehungsgestaltung
- Stabilisierung
- Aufbau der Resilienz
Anmeldung
Sie interessieren sich für die Psychosynthese oder möchten sich für einen Tages-Workshop anmelden? Bitte schreiben Sie uns:
Tages-Workshops 2023
Ich und meine Rollen
Samstag 25.2.2023 (9.30–12.30 und 13.30–16.30 Uhr) online
Kosten: CHF 210
Info und Anmeldung: pamelanna.guggenheim@sfer.ch
In diesem Online-Workshop geht es darum, sich der eigenen Lebensrollen bewusst zu werden. Was braucht es, um die Hauptrolle im eigenen Leben zu übernehmen? Sind wir uns über unsere Rollen im Alltag bewusst? Das Leben lädt uns immer wieder dazu ein, uns selbst zu reflektieren und zu fragen, ob die Rollen, die wir gerade ausüben, unseren inneren Werten entsprechen? Wir alle spielen verschiedene Rollen in unserem Leben. Sind diese für uns und unser Leben förderlich oder eher hinderlich? Zu viele oder sehr konträre Rollen können Stress verursachen. Oft machen wir in unserem Alltag auch Dinge, die wir eigentlich gar nicht wollen. Wir sagen Ja, wo wir Nein meinen. Mit Übungen aus der Psychosynthese gewinnen wir Klarheit über die eigenen Lebensrollen.
Psychosynthese – ein Weg zur Ganzheit
Samstag 25.3.2023 (9.30–12.30 und 14.00–16.30 Uhr) in Zürich
Kosten: CHF 210
Info und Anmeldung: lisa.koechli@sfer.ch
Kaum ein Begriff wird gegenwärtig so häufig benutzt wie «ganzheitlich». Wir begegnen ihm im Gesundheitswesen, in der Medizin, aber auch in der Politik, bei Umweltfragen, im Versicherungswesen oder im Tourismus. Doch was bedeutet «ganzheitlich» für uns im Beruf, im Privatleben oder in unserem Wunsch nach Entwicklung und Entfaltung? Wie nehmen wir Ganzheit in uns wahr? Die Psychosynthese vertritt die Grundhaltung, dass jeder Mensch in seinem Kern ganz und heil ist. Sie zeigt Möglichkeiten auf, den Ort der Ganzheit in sich selbst zu erleben. An diesem Tagesseminar werfen wir anhand des Psychosynthese-Modells einen Blick auf die innere Ganzheit. Ganzheit in sich selbst zu entdecken, bedeutet letztlich ein wertvoller Beitrag an die ganzheitliche Entwicklung der Welt.
Das innere Kind und die Heilung der Liebe
Samstag 29.4.2023 (9.30–12.30 und 13.30–16.30 Uhr) online
Kosten: CHF 210
Info und Anmeldung: pamelanna.guggenheim@sfer.ch
Das innere Kind hat viel mit unseren Erfahrungen, Erinnerungen, Mustern und Verhaltensweisen zu tun. Dieser Online-Workshop bietet eine Entdeckungsreise zu unserem inneren Kind und wie wir zu ihm und unserer Selbstliebe Kontakt aufnehmen können. Mit Übungen aus der Psychosynthese begegnen wir unserem inneren Kind, damit die Liebe im eigenen Leben wieder fliessen kann. Wir treffen auf das «Sonnenkind», als Symbol für die positiven Kindheitsprägungen, sowie auf das «Schattenkind», als Symbol für die negativen Muster. Wir speichern gute Erlebnisse ab, die uns beflügeln und nähren. Wir speichern jedoch auch die weniger guten Erfahrungen ab, die uns blockieren und begrenzen. Als erwachsener Mensch haben wir die Möglichkeit, unser inneres Kind zu erkennen, anzunehmen und es von seinen Verletzungen zu heilen und zu integrieren.
Ich und mein Körper
Samstag 24.6.2023 (9.30–12.30 und 14.00–16.30 Uhr)
Kosten: CHF 210
Info und Anmeldung: marianna.herren@sfer.ch
Unser Körper ist die Voraussetzung dafür, dass wir fühlen, denken und handeln können. Gerade in diesen unsicheren Zeiten sind wir darauf angewiesen, in unserem Körper zuhause zu sein. Körperliche Empfindungen irritieren uns manchmal. Was will unser Körper uns sagen? Was braucht er von uns? Wie können wir ihn unterstützen und für ihn sorgen? Die Psychosynthese bietet ein Modell anhand dessen wir unseren Körper besser kennenlernen. Mit entsprechenden Übungen und Erfahrungen erkennen wir die Signale unseres Körpers und können Strategien einsetzen, um ihm Gutes zu tun.
Individuelle Resilienz stärken
Samstag 9.9.2023 (9.30–12.30 und 14.00–16.30 Uhr)
Kosten: CHF 210
Info und Anmeldung: marianna.herren@sfer.ch
Resilienz wird heute in vielen Bereichen vorausgesetzt. Doch Resilienz ist nicht grundsätzlich angeboren; sie kann aber individuell trainiert werden. Mit dem Modell der Psychosynthese haben wir die Möglichkeit, innere Stärke und Widerstandskraft zu entwickeln. Dabei geht es nicht darum, Krisen abzuwehren, um keine Probleme mehr zu haben und um jeden Preis als Siegerin oder Sieger dazustehen. Es handelt sich vielmehr um Alltägliches wie den Umgang mit sich selbst bei privatem und beruflichem Stress, bei unerwarteten Veränderungen oder einem plötzlich auftauchenden körperlichen Problem. Mit einfachen Übungen und Methoden der Psychosynthese lernen wir, individuell hinzuschauen und unsere Resilienz zu stärken.
Gehalten in der inneren Haltung
Samstag 11.11.2023 (9.30–12.30 und 14.00–16.30 Uhr) in Bern
Kosten: CHF 210
Info und Anmeldung: lisa.koechli@sfer.ch
Im rasanten Trubel der aktuellen Zeit ist oft die Rede von «Haltung zeigen» und «Haltung bewahren». An diesem Tagesseminar richten wir den Blick auf unsere Werte, Erfahrungen und Handlungen, welche unsere innere Haltung ausmachen. Mit welcher Haltung begegnen wir uns selbst, den Mitmenschen und der Welt? Richten wir uns nach den Werten von anderen oder beruht unsere Haltung auf eigenen Erfahrungen? Gibt sie uns Halt und Orientierung? Oder fühlen wir uns «haltlos» und haben Angst, den Boden unter den Füssen zu verlieren? Aus der Sicht der Psychosynthese ist die innere Haltung keine feste Grösse, sondern umfasst den ganzen Menschen. Grundsätzlich gilt: Haltung gibt Halt und verschafft uns die Freiheit zu wählen, was in unserem Leben wirklich zählt.
*Roberto Assagioli
Roberto Assagioli (1888 bis 1974) gehörte zu den Pionieren der transpersonalen Psychologie und Psychotherapie. Sein Psychosynthese-Modell des Menschen umfasst Körper, Geist und Seele: «... die echte lebendige Erfahrung zwischenmenschlicher und innerer Kommunikation, Beziehungen, Interaktionen.»